Marke hat Vorbildfunktion – das Unternehmen ist Spiegelbild des/der Unternehmers/in

André Brömmel, 27. Dezember 2016
Auf den Punkt:

Marke führt – Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen.

Wenn sich nur 38% der Mitarbeiter in Deutschland die Ziele Ihrer Arbeitgeber kennen, dann ist vielleicht die Frage erlaubt: Warum ist das so? Oder wer ist dafür verantwortlich? Denn so klein wie die Zahl 38% klingt, ist sie leider nicht. Im Umkehrschluss wissen nämlich 62% der Arbeitnehmer nicht, warum sie morgens zur Arbeit kommen sollen statt im Bett liegen zu bleiben.

Über Vorbildfunktionen wurde in Deutschland schon viel gesprochen. Die einzige Möglichkeit, „Nachbilder“ zu schaffen ist, Vorbild zu sein: 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche 365 Tage im Jahr.

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ sagt der Volksmund. Gemeint ist: Wie der Vater, so der Sohn. Und genauso verhält es sich auch mit der Marke und den Werten, für die ein Unternehmen bzw. Unternehmer steht. Vorgelebt werden diese zu allererst durch den Unternehmensführer. Von dort überträgt sich das auf Direktoren, Leiter, Vorgesetzte und letztlich auf jeden Mitarbeiter. Je nach Größe der Unternehmen kann der Unternehmensführer schon ausgeschieden sein – und dennoch leben die Werte weiter.

Punktmacher Geschäftsführer André Brömmel wurde 1973 in eine Handwerksfamilie hineingeboren und ist Vater von 3 Söhnen

Wenn wir möchten, dass sich Menschen mit unseren Marken identifizieren, dann haben Marken auch eine Vorbildfunktion. Dem muss sich jeder, der Marke macht, bewusst sein.

Als Vater von drei Söhnen (2016 sind diese 8, 10 und 12 Jahre alt) weiß ich um meine Funktion als Ernährer und zugleich Vorbild. Allzu oft schon haben mir die Söhne den Spiegel vorgehalten und auf diverse Situationen mit den Worten gekontert; „Wieso? Das machst du doch auch …“ Da bleibt Mann (Vater) sprachlos zurück. Aber sie haben natürlich recht. Und meine Söhne erinnern mich daran, dass es mit Marken und Unternehmen kein bisschen anders ist: Unternehmensführer erkennen sich und ihren Stil oft in den Mitarbeitern wieder. Und das gilt im Positiven ebenso wie im Negativen.

1.000 Bücher zum Thema Werte und Werteverständnis wurden geschrieben. Solange aber die Handlungen nicht entsprechend sind, entsteht sozusagen eine Wort-Handlungs-Schere (in Analogie zur Wort-Bild-Schere): das Gesagte stimmt nicht mit der Handlung überein.

Beispiel:

  • Präzision soll ein Wert sein – der Unternehmensführer lässt gern 5 auch gerade sein
  • Kundenorientierung soll ganz vorn stehen – die Parkplätze der Geschäftsführung sind direkt vor der Tür … die für
  • Kunden und Besucher liegen weiter entfernt
  • Transparenz wird propagiert – Kalkulationen beinhalten aber versteckte Kosten, die später als Mehraufwand berechnet werden
  • Persönlichkeit und Individualität soll das Unternehmen ausmachen – der „Dialog“ wird aber mehr über E-Mails als mittels persönlicher Telefonate geführt
  • die Meinung anderer soll wichtig sein – die Führungskultur ist hingegen stark hierarchisch geprägt

Klar ist auch: Nicht in jeder Geschäfts(lebens-)lage lässt sich jeder Wert zu 100% beibehalten. Doch die Ausnahmen sollten Ausnahmen sein und nicht zur Regel werden.

Wenn Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten auf Nachfrage die Werte des Unternehmens – gern in anderen Begriffen oder Worten – gestützt oder ungestützt wiedergeben können, dann besitzt die Marke ein Profil. Und ein Stück Identität.

Bevor über Maßnahmen entschieden wird, sollten Unternehmer ihre Vision, Werte und Positionierung definieren. Das schafft Klarheit – nach innen und nach außen.

André Brömmel, 27. Dezember 2016
Auf den Punkt:

Marke führt – Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen.